Brechen die ersten Zähne durch, bedeutet das in der Regel eine Herausforderung für die ganze Familie. Das Durchbrechen der Zähne schmerzt, das Baby weint, die Nächte sind schlaflos, Eltern und Geschwisterkinder gehen wortwörtlich auf dem „Zahnfleisch“.
Darüber hinaus haben Babys spätestens ab diesem Zeitpunkt den Drang vermehrt zu beißen und zu kauen – und nicht selten wird dann auch der zuvor geliebte Brei verschmäht.
Doch was kann man dem Baby bedenkenlos zum Essen geben, insbesondere im Hinblick auf die Zahngesundheit und die Gefahr des Verschluckens?Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die im ersten Lebensjahr vermieden werden sollten. Dazu gehören Salz und andere Gewürze sowie Honig. Kuhmilch sollte es nur in abgekochter Form im Brei zum Essen geben, nicht jedoch ins Fläschchen. Hierfür ist der Darm einfach noch nicht ausgelegt.
Fingerfood für Babys: “Baby Led Weaning”
Unter dem englischen Begriff „Baby-led Weaning“, auf den man beim Stöbern im Netz und in einschlägigen Fachzeitschriften und -büchern stößt, bedeutet: Beikost nach Bedarf und in Form von Fingerfood. Hinter diesem Ansatz verbirgt sich eine ganze „Bewegung“ von Eltern, die ihrem Nachwuchs nach dem Abstillen keinen Brei geben, sondern direkt mit weichem Fingerfood beginnen. Babys greifen, nach dieser Theorie, instinktiv zu dem Essen, welches der Körper gerade besonders braucht – anstatt den von den Eltern vorgesetzten Brei zu essen.
Ein Ernährungstrend, der durchaus Vorteile hat, nicht selten aber auch von Ernährungswissenschaftlern kritisch gesehen wird. Insbesondere, was den Nährstoffbedarf angeht – schließlich könne dieser, so Wissenschaftler aus England, nicht ausreichend gedeckt werden.
Wichtig ist: Das Baby sollte immer aufrecht sitzen und unter Aufsicht stehen, wenn die ersten Essversuche mit weichem Gemüse, Kartoffeln oder ähnlichem gestartet werden – schließlich besteht immer die Gefahr des Verschluckens und dann sollte man als Eltern im Zweifel schnell handeln können.
Fingerfood „Brezel“
Fast jeder mag Brezel – und Babys lieben sie ganz besonders! So entscheiden sich Eltern häufig dazu, als erstes Fingerfood eine Brezel auszuprobieren. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Sie ist weich aber krümmelt nicht, das Kind kann sie schön selbst greifen und zudem kriegt man die leckere Backware an jeder Ecke.
Wichtig ist, dass Sie vorher das Salz an der Brezel entfernen und immer ausreichend große Stücke in die Hand geben, die nicht verschluckt werden können. Das Baby speichelt die Brezel ein und kann dann kleine Stückchen davon herunteressen.
Fingerfood „Obst“
Eine kühle saftige Melone mögen nicht nur wir als Erfrischung im Sommer, auch der Nachwuchs freut sich darüber sehr. Melone enthält nicht nur viel Wasser, sondern auch Vitamin A, C und Beta-Carotin. Ob Wasser- oder Honigmelone: Schneiden Sie Ihrem Baby ein großes Stück ab, sodass es die Melone noch selbst halten kann – und entfernen Sie die Kerne. Ein kühles Stück Melone oder ein anderes Obst kann auch Zahnungsschmerzen lindern.
Weiche Himbeeren oder Banane sind ebenfalls beliebt beim „Baby-led Weaning“.
Fingerfood „Alles aus Kartoffeln“
Kartoffeln sind eine leckere Beilage und sind auch bei Babys äußerst beliebt. So eignen sich gekochte Kartoffelsticks hervorragend als Fingerfood für Zwischendurch. Kartoffeln sind sehr sättigend, enthalten aber kaum Nährstoffe, deshalb sollten sie nicht als vollwertige Mahlzeit angesehen werden. Kartoffelbrei kommt bei Babys auch gut an – ebenso Kartoffelpuffer.
Fazit
Satt werden die meisten Babys nicht von Anfang an, wenn man mit Fingerfood startet. Das Essen ist anstrengend und so große Mengen zu essen, fällt schwer. Der Brei sollte daher als Hauptmahlzeit bestehen bleiben, Fingerfood nur zwischendurch die Freude am selbstständigen Essen fördern.
Jedes Kind ist individuell – natürlich kann es auch Kinder geben, die Brei von Anfang an verschmähen und lieber direkt das Essen „selbst in die Hand nehmen“. Wer die Bedürfnisse seines Babys kennt und berücksichtigt, wird ihm essenstechnisch am besten gerecht.
Wichtig ist, dass das Baby so lange wie möglich zuckerfrei ernährt wird und ab dem ersten Zähnchen richtig geputzt wird. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt, zum Beispiel wenn Sie zur halbjährlichen Kontrolle gehen, sorgen dafür, dass sich das Kind direkt an den Besuch gewöhnt. Zudem haben Sie so die Zahngesundheit immer im Blick und sorgen dafür, dass Karies gar nicht erst zum Thema wird.
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