Vielen Menschen ist der Besuch beim Zahnarzt unangenehm . Damit eine Behandlung schmerzfrei erfolgen kann, ist die Verabreichung von Schmerzmitteln häufig unerlässlich. Doch viele Patienten haben besonders dann ein mulmiges Gefühl, wenn sie eine Spritze sehen.
Schmerzmittel müssen nicht unbedingt mit einer Nadel in das Gewebe eingebracht werden. Die moderne Medizin bietet auch Alternativen, z. B. die sogenannte „nadelfreie Injektion“, auch „jet-injection“ genannt. Ein spannendes Thema, oder? Wir haben deshalb einmal genauer unter die Lupe genommen, wo die Vor- und Nachteile dieser Methode liegen.
Bei der nadelfreien Injektion wird der Wirkstoff mittels Druck in den Körper injiziert. Es gibt Systeme, die den Druck mittels einer Feder oder Gas aufbauen. Das Gerät schießt dann den Stoff alleine durch den aufgebauten Druck, durch die oberste Hautschicht. Dabei entsteht keine Einstichstelle, wie bei einer Nadel.
Der zu injizierende Stoff kann dabei in Pulverform oder flüssig vorliegen. Insbesondere bei Impfungen und Lokalanästhesien hat sich diese Form der Injektion bewährt.
Weitere Vorteile sind, dass keine versehentlichen Nadelstiche erfolgen können und es zu keiner Übertragung von Infektionskrankheiten durch verunreinigte Nadeln kommen kann. Außerdem haben Röntgenbilder gezeigt, dass der Stoff flächiger und gleichmäßiger im Gewebe verteilt wird, als bei einer Nadelinjektion.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorgehensweise ist die Begrenzung der injezierbaren Stoffmenge, denn selbst modernste Injektionssysteme sind leider noch nicht in der Lage größere Stoffmengen als maximal 0,5 ml zu injezieren. Das kann dazu führen, dass die benötigte Anästhesietiefe im Gewebe unter Umständen, nicht erreicht wird und damit bestimmte Eingriffe nicht durchgeführt werden können.
Des Weiteren können noch nicht alle Bereiche des Mundraumes durch eine nadelfreie Injektion erreicht und betäubt werden. Insbesondere Areale, die die Durchdringung des Unterkieferknochens notwendig machen, können noch nicht mittels dieser Methode betäubt werden.
Daneben schlägt der Preis für diese Behandlungsmethode ordentlich zu Buche – und das, obwohl die Methodik noch nicht gänzlich ausgereift ist. Es lohnt sich jedoch auf jeden Fall weiterhin die Fortschritte in diesem Bereich zu beobachten, denn gerade für Patienten, die ein mulmiges Gefühl bei Spritzen verspüren, könnte diese Anwendung in der Zukunft sinnvoll sein.
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Quelle Beitragsbild: © Phovoir – Injection – Item ID: 4404226 – http://photodune.net/item/injection/4404226
Quelle Artikelbild: © oksix – Injection – Item ID: 3206955 – http://photodune.net/item/injection/3206955
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