Rund 60 Prozent aller Kinder weltweit haben eine Zahnfehlstellung. Etwa 30 Prozent dieser Fehlstellungen sind angeboren, der Rest durch äußere Faktoren bedingt.
In unserem heutigen Blogartikel zeigen wir Ihnen die häufigsten Arten der Zahnfehlstellungen und beleuchten die beeinflussenden äußeren Faktoren – Schnuller, Daumen und Co.
In einem gesunden Gebiss, der auch als „Neutralbiss“ bezeichnet wird, stehen die Zähne symmetrisch zueinander. Die Backenzähne greifen wie Zahnräder ineinander, die Schneidezähne wie Scheren. Die beste Grundlage für optimales Kauen und Sprechen.
Eine Fehlstellung der Zähne liegt dann vor, wenn die Zähne nicht im richtigen Verhältnis zueinander stehen oder wenn die Kiefer nicht ineinander greifen. Bei einer Kieferehlstellung spricht man im zahnärztlichen Fachjargon von einer „Dygnathie“.
Es gibt unterschiedliche Arten von Fehlstellungen – je nachdem, wie Zähne und Kiefer ausgerichtet sind.
In der Praxis werden bei Kindern und Jugendlichen die folgenden Zahnfehlstellungen unterschieden:
Der offene Biss
Einen so genannten „offenen Biss“ erkennt man bei Kindern an einer kreisförmigen Lücke, die sich zwischen den unteren und oberen Schneidezähnen bildet. Diese Form der Fehlstellung ist bei Kindern besonders häufig und vor allem dem Dauemnlutschen und der Verwendung von Schnullern nach dem 3. Lebensjahr geschuldet.
Grundsätzlich gilt:
Kaufen Sie nicht die dem Lebensjahr entsprechende „Nummer größer“, was Schnuller angeht. Der kleinste Säuglingsschnuller, der am besten auch noch kirschförmig-symmetrisch sein sollte, reicht bis zum zweiten Lebensjahr völlig aus.
Ab dem zweiten Lebensjahr sollte der Schnuller gänzlich abgewöhnt werden, um Kieferfehlstellungen zu vermeiden. Fehlstellungen, die sich bereits durch den Schnuller ergeben haben, verwachsen sich üblicherweise innerhalb kurzer Zeit.
Der Kreuzbiss
Bei einem Kreuzbiss legen sich betroffene Zähne des Unterkiefers vor Zähne des Oberkiefers. Diese Fehlstellung entwickelt sich, weil die Kieferknochen in einem Missverhältnis zueinander stehen.
Der Vorbiss
Wer unter einem Vorbiss leidet, dessen Unterkiefer ist – im Vergleich zum Oberkiefer – relativ zu groß. Deshalb liegen beim Zusammenbeißen die unteren Zähne vor den oberen.
Der Überbiss
Der Überbiss stellt das Gegenteil des Vorbisses dar. Hier ist der Oberkiefer zu groß und die oberen Zähne liegen, beim Zusammenbeißen, weit vor den oberen.
Der Deckbiss
Beim so genannten „Deckbiss“ spricht man auch von einem „tiefen Biss“. In diesem Fall werden, die unteren Zähne beim Zusammenbeißen vollständig von den oberen bedeckt, weil die oberen Schneidezähne in einem zu steilen Winkel stehen.
Der Tiefbiss
Der Tiefbiss stellt quasi das Gegenteil vom Deckbiss dar. Hierbei gehen die unteren Schneidezähne beim Zusammenbeißen in den Gaumen.
Der Engstand
Bei einem Zahnengstand gibt es im Kiefer zu wenig Platz für die durchbrechenden Zähne. Das kann zwei Gründe haben: Entweder ist der Kiefer zu klein oder aber die Zähne sind zu groß.
Das Lückengebiss
Das Lückengebiss bildet das Gegenteil zum Zahnengstand. Hier ist der Kiefer im Verhältnis zu den Zähnen zu groß, sodass sich zwischen den Zähnen entsprechende Lücken bilden.
Ein Großteil der Zahnfehlstellungen sind erblich bedingt oder angeboren. Andere Formen, wie zum Beispiel der offene Biss, werden durch zu langes und häufiges Schnullern oder Daumenlutschen verursacht.
Grundsätzlich sind heutzutage alle Arten von Zahnfehlstellungen gut durch entsprechende Maßnahmen, wie den Einsatz von losen und festen Zahnspangen, behandelbar.
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Quelle Beitragsbild: © ia_64 – Item ID: 3611008 – www.photodune.net
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