Karies gilt hierzulande als Volkskrankheit Nummer eins. Wissenschaftliche Studien haben aber kürzlich ergeben, dass Karies von den so genannten „Kreidezähnen“ abgelöst wird.
Was sind Kreidezähne? Und worin bestehen Risiken für die Zahngesundheit? Diesem Thema sind wir in unserem heutigen Blogartikel auf der Spur!
Kürzlich fand eine Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund – und Kieferheilkunde (kurz DGZMK) statt. Hier berichteten die Wissenschaftler, dass die so genannte Molare-Inzisive-Hypomineralisation (abgekürzt „MIH“) Karies als Volkskrankheit Nummre 1 bereits überholt hat, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Ein anderer geläufiger Ausdruck sind „Kreidezähne“.
Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff?
MIH stellt eine Systemerkrankung dar, welche die Struktur unseres Zahnschmelzes betrifft. Wer von MIH betroffen ist, hat eine Mineralisierungsstörung des Zahnschmelzes.
Betroffen sind häufig die Backenzähne, aber auch die so genannten „Molaren“ – also die Milchzähne von Kindern.
Liegt die Diagnose vor, klagen die Patienten über erhöhte Schmerz-, Kälte- und Wärmeempfindlichkeit an den Zähnen. Darüber hinaus verliert die Zahnsubstanz an Festigkeit. Deshalb werden die Zähne auch, wenn sie betroffen sind, als „Kreidezähne“ bezeichnet – eben, weil sie so zerbrechlich sind wie Kreide.
Ist die Speichelproduktion gehemmt, ist das ein Hauptauslöser für MIH – denn der Speichel sorgt üblicherweise dafür, dass sich der Zahnschmelz remineralisiert. Durch Schwangerschaft, Krankheiten wie Diabetes oder die Einnahme von Medikamenten kann die Speichelproduktion gehemmt werden – und damit wird langfristig auch die Grundlage für MIH gelegt.
Darüber hinaus stehen Weichmacher aus Kunststoffen, wie Bisphenol A, im Verdacht diese Erkrankung hervorzurufen.
Die Wissenschaft hat diese Vermutungen aber noch nicht abschließend belegt.
Fakt ist aber: Wer unter MIH leidet, ist einem höheren Risiko ausgesetzt auch an Karies zu erkranken. Da der Zahnschmelz beeinträchtigt ist und die Zähne damit eine nicht mehr gänzlich glatte Oberfläche aufweisen, können sich Bakterien schneller anlagern.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Sie mindestens zwei Mal täglich gründlich Zähneputzen. Und natürlich auch die Zahnzwischenräume reinigen. Halbjährliche Besuche beim Zahnarzt helfen dabei, eventuelle Symptome schnell zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.
Wie Sie außerdem vorbeugen können, das erfahren Sie in unserem nächsten Blogartikel.
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Quelle Beitragsbild: © valeo5 – Item ID: 7351973 – www.photodune.net
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