Im Rahmen der Zahnmedizin findet die örtliche Betäubung, rein statistisch gesehen, am häufigsten Anwendung.
Dabei kommen unterschiedliche Wirkstoffe zum Einsatz, deren Ursprung und Wirkungsweise wir heute einmal genauer betrachten wollen.
Bereits im Jahr 1884 erkannte der Augenarzt Carl Koller, dass Kokain in der Lage ist, Teile des Mundraumes zu betäuben. So wurde – nach einigen Versuchen im Labor – im Jahr darauf das erste Mal Kokain verwendet, um einen zahnmedizinischen Eingriff durchzuführen.
Im Jahr 1905 wurden die Wirkdauer und die Zusammensetzung der ursprünglich verwendeten Stoffe von Alfred Einhorn abgewandelt, indem er ihm Adrenalin zufügte und dem Wirkstoff den Namen „Novocain“ gab
1934 erfolgte eine Weiterentwicklung unter dem Namen „Lidocain“, 1957 folgte das Mepicavain. Etwa sechs Jahre später entstand Bupivacain, 1958 der Wirkstoff Prilocain und im Jahr 1976 das Präparat Articain.
Der geschichtliche Rückblick ist deshalb so interessant, weil sich die damals entwickelten Wirkstoffe bewährt haben und auch heute im zahnmedizinischen Bereich eingesetzt werden. Vor allem die Präparate Lidocain, Mepivacain, Prilovain und Bupicavain finden hier Anwendung. Dagegen werden Novocain und Procain heutzutage nicht mehr injiziert, sondern dienen lediglich zur oberflächlichen Betäubung.
Viele Patienten kämpfen mit einem unangenehmen Gefühl, wenn es um Injektionen geht. Um das Unwohlsein zu lindern, kann der Zahnarzt zusätzlich auf beruhigende Medikamente setzen oder gar ein leichtes Schmerzmittel verabreichen. Auch bei Personen, deren Gesundheitszustand weniger stabil ist, kann das notwendig werden.
Reichen diese Maßnahmen nicht aus, um dem Patienten eine angstfreie und komfortable Behandlung zu ermöglichen, kann eine Vollnarkose, auch Allgemeinanästhesie genannt, ratsam sein.
In jedem Fall muss ein zahnmedizinischer Eingriff in vorheriger Absprache mit dem Zahnarzt erfolgen. Auch wenn Sie ein unwohles Gefühl haben, sollten Sie dieses bereits an dieser Stelle thematisieren und damit nicht bis zum Eingriff warten. So hat der Zahnarzt die Möglichkeit, Ihnen die Angst zu nehmen, indem er das Vorgehen erläutert und aufzeigt, welche Möglichkeiten es gibt, um die Behandlung so schmerzlos wie möglich zu gestalten.
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Quelle Beitragsbild: © jarp16 – injecting – Item ID: 2698168 – http://photodune.net/item/injecting/2698168
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