Die Corona-Pandemie ist in aller Munde und hält uns auch im Jahr 2022 weiterhin auf Trab. Und so ist es wenig verwunderlich, dass immer neue Zusammenhänge mit bereits bestehenden Erkrankungen aufgedeckt werden, welche eine Infektion mit Covid19 begünstigen können.
Diesem Thema sind wir heute auf der Spur – es dreht sich darum, ob es einen Zusammenhang zwischen einer Parodontitis-Erkrankung und Covid19 gibt.
Unsere Mundhöhle – Die Eintrittspforte für Erreger?
Unsere Organsysteme sind, über Mund und Nase, mit der Außenwelt verbunden. Dringen hier Bakterien und Viren ein, sind Tür und Tor geöffnet, um den Weg in unseren Magen-Darm-Trakt, die Atemwege und andere Organe zu finden.
In einem unserer vorigen Artikel haben wir bereits darüber berichtet, dass eine langfristig unbehandelte Parodontitis mit vielen weiteren Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Die Bakterien gelangen in unseren Blutkreislauf und können für den gesamten Körper zur Herausforderung werden – das gilt insbesondere auch für Schwangere und das Ungeborene.
Zum Hintergrund: Zellen, die sich in unserer Mundschleimhaut, den Speicheldrüsen und dem Zahnfleisch befinden, weisen eine hohe Anzahl von Rezeptoren und damit eine große Angriffsfläche auf, an welche Viren und Bakterien andocken und eindringen können. Das gilt generell für jede Art von Viren und Bakterien und deshalb eben auch für die Viren von Sars-Cov-2, die sich beim Vorliegen einer Parodontitis noch einfacher in den tiefen Taschen des Zahnfleisches ansiedeln können und dort eine ungewollte Symbiose mit den dort vorhandenen Bakterien eingehen – von dort aus gelangen sie in unseren Organismus und sorgen für das Auftreten einer Infektion.
Studienergebnisse auf einen Blick
Zu dem Thema „Zusammenhang von Parodontitis und einer Covid-Erkrankung“ gibt es mittlerweile auch eine aktuelle Studie. Diese Studie, welche an 568 Teilnehmern durchgeführt wurde, hat gezeigt, was bereits vermutet wurde: Eine chronische Entzündung im Mundraum steht in Zusammenhang mit einem schweren Verlauf einer Erkrankung an Covid.
Die Anzahl der Patienten, die an einer parodontalen und chronischen Vorerkrankung litt und an einem schweren Covid-Verlauf (künstliche Beatmung, Intensivpflege) litt, war um das Dreifache erhöht im Vergleich zu der untersuchten Personengruppe, bei der keine chronische Erkrankung des Mundraums vorlag.
Umgekehrt führte auch das Vorliegen einer Covid-Infektion auch zum Voranschreiten einer bereits vorhandenen Parodontitis. Kommt das Virus mit der Mundschleimhaut in Kontakt, verändert sich das Milieu im Mundraum.
Fazit
Es sind immer noch viele Fragen über diese Symbiose offen – dennoch scheint ein Zusammenhang von Parodontitis und Covid-19 zu bestehen.
Deshalb gilt: Die Zahngesundheit sollte immer Priorität haben. Regelmäßiges und gründliches Reinigen von Zähnen und Zahnzwischenräumen ist genauso wichtig, wie die halbjährlichen Prophylaxe-Besuche in der Zahnarztpraxis. Es gilt der Grundsatz: Vorbeugen ist besser als heilen.
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Quelle Beitragsbild: © nikolae – Item ID: 5948778 – www.photodune.net
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