Fingernägel-Kauen ist äußerst lästig. Häufig geschieht es aus Nervosität oder im Stress, quasi ohne dass man es bemerkt.
Etwa jeder zweite Jugendliche und jeder zehnte Erwachsene ist von diesem „Laster“ betroffen. Reine Willenskraft reicht oftmals nicht aus, um den inneren Schweinehund zu besiegen und sich diese Angewohnheit abzutrainieren.
Doch die meisten Betroffenen haben sich um einen Aspekt meist noch keine Gedanken gemacht, nämlich: Kann das Nägel-Kauen (Fachbegriff „Onychophagie“) auch auf die Zahngesundheit Auswirkungen haben? Dieser Frage gehen wir in unserem heutigen Blogartikel nach!
Meistens fängt das Fingernägel-Kauen im Alter von drei bis vier Jahren an und nimmt dann häufig, bis ins Erwachsenenalter hinein, chronische Züge an.
Die Folge sind nicht nur schmerzende Fingerkuppen und unschöne Nägel. Auch langfristige Schädigungen am Nagel selbst und der Nagelhaut nicht ausgeschlossen. Ein gesunkenes Selbstvertrauen stellt dann häufig ein weiteres Problem dar – denn ästhetisch sieht das natürlich nicht aus.
Aber auch Zahnfleischentzündungen, Zahnprobleme und Zahnfehlstellungen und Schmerzen im Bereich der Kaumuskulatur können die Folge von regelmäßigem Fingernägel-Kauen sein – eine Folge, die man als Betroffener meist so gar nicht unbedingt „auf dem Schirm“ hat.
Privater und beruflicher Stress, Anspannung und Frustration und Langeweile sind meist der Auslöser.
Die Fingerspitzen bilden einen idealen Nährboden für Bakterien aller Art – schließlich wäscht man sich nicht unaufhörlich die Hände. Ob man nun Geld, eine Tastatur, Telefonhörer, Einkaufswagen oder etwa anderes anfasst: Unweigerlich hat man Bakterien an den Händen. Das ist grundsätzlich auch kein Grund zur Sorge – sofern man nicht gerade Nägel kaut.
Durch die verschiedenen Bakterienarten, die man durch das Kauen der Nägel in den Mundraum einbringt, können Zahnfleischentzündungen ausgelöst werden. Da Nägel beim Abbeißen häufig auch spitze Kanten aufweisen, stellt das eine weitere Verletzungsquelle für das Zahnfleisch dar.
Und: Ein höheres Bakterienaufkommen kann durchaus auch zu einem unangenehmen Geschmack im Mund oder zu schlechtem Atem führen.
Insbesondere Zahnspangenträger sollten vom Nägelkauen absehen, da nicht nur irreparable Schäden an den Zähnen, sondern auch an der Zahnspange selbst die Folge sein können.
Wer an den Fingernägeln kaut, neigt aufgrund von Stress häufig auch dazu, nachts die Zähne stark zusammen zu pressen oder zu knirschen. Auf lange Sicht führt das zu Kiefergelenksbeschwerden, der Fachbegriff hierfür lautet „Craniomandibuläre Dysfunktion“, kurz CMD. Etwa 10 % aller deutschen Erwachsenen leiden hierunter. Die unangenehmen Folgen können Kopf- und Nackenschmerzen, Ohrgeräusche, Schlafstörungen und Schmerzen hinter den Augen sein.
Das Nägel-Kauen kann vielerlei unangenehme Auswirkungen haben – nicht nur für das Selbstbewusstsein, sondern auch für die Zahngesundheit. Mehr dazu und wie man das Nägel-Kauen in den Griff bekommen kann in unserem nächsten Blogartikel!
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Quelle Beitragsbild: © SIphotography2014 – stressed woman biting fingernails – Item ID: 9512002 – https://photodune.net/item/stressed-woman-biting-fingernails/9512002
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