Nicht nur Erwachse leiden unter Störungen des Zahnschmelzes, häufig sind auch bereits Kinderzähne betroffen.
Im Folgenden betrachten wir eine ganz spezielle Form der Schmelzbildungsstörung bei Kindern, die auch als „Molar Incisor Hypomineralization“, kurz MIH, bezeichnet wird und Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Untersuchung der Bundeszahnärztekammer in Österreich ist.
Ist der Zahnschmelz durch Molar Incisor Hypomineralization gestört, äußert sich dies vornehmlich durch temperaturempfindlichke und bräunlich verfärbte Zähne. Hiervon sind die durchgebrochenen Backenzähne oder in einigen Fällen sogar die Schneidezähne des Nachwuchses betroffen.
Kinder, die unter diese Schmelzbildungsstörung leiden, haben ein höheres Risiko an Karies zu erkranken, denn: Ist der Zahnschmelz gestört, sorgt dies für poröse Zähne. Hier bleiben Nahrungsmittelreste hängen und bilden damit quasi ein Paradies für Karies-auslösende Bakterien.
Wie die Bundeszahnärztekammer berichtete, wiesen betroffene Kinderzähne einen Mangel an Kalzium und eine geringe Phosphatkonzentration auf.
So scheint zum einen ein Mineralstoffmangel ursächlich für die Schmelzbildungsstörung zu sein. Vom Kindesalter bis ins junge Erwachsenenalter hinein härtet der Zahnschmelz aus und benötigt hierfür eine ausreichende Zufuhr von Mineralstoffen und Vitaminen. Wird diese nicht gewährleistet, ist der Zahnschmelz weniger widerstandsfähig.
Des Weiteren stehen einige Erkrankungen, die im Kindesalter häufig auftreten – beispielsweise fiebrige Infektionen und Problematiken mit Atemwegen, die mit Antibiotika behandelt wurden – als Auslöser im Verdacht. Auch Problematiken in der Schwangerschaft, wie zum Beispiel der Sauerstoffmangel des Nachwuchses, könnten möglicherweise ursächlich sein.
Das sind jedoch bislang mehr Mutmaßungen als fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse. So lange die Ursachen nicht eindeutig identifiziert wurden, gestaltet sich natürlich auch die Vorbeugung dieser speziellen Form der Schmelzbildungsstörung schwierig. Zudem ist oftmals gar nicht nachvollziehbar, ob Karies nun aufgrund der Schmelzbildungsstörung entstanden ist oder ob womöglich eine andere Problematik ausschlaggebend war.
Obwohl das Vorbeugen dieser speziellen Form der Schmelzbildungsstörung – nach derzeitigen wissenschaftlichen Stand – nicht möglich ist, sollte grundsätzlich auf eine mineralstoff- und vitaminreiche Nahrung des Nachwuchses geachtet werden, um das Aushärten des Zahnschmelzes zu unterstützen. Säurehaltige Lebensmittel und Getränkte sind in möglichst geringen Mengen zu konsumieren. Die richtige Zahnpflege ist bereits ab dem ersten Zähnchen wichtig und bildet die Grundlage für die Zahngesundheit im Erwachsenenalter.
Ein hochspannendes Thema – wir halten sie selbstverständlich über neueste Erkenntnisse in diesem Bereich auf dem Laufenden.
Wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene den Zahnschmelz am besten schonen können, dazu mehr in unserem nächsten Blogartikel.
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Quelle Beitragsbild: © Trezvuy – tooth with blue ribbon – Item ID: 2279123 – http://photodune.net/item/tooth-with-blue-ribbon/2279123
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