Fast jeder hat schon mal von Gallen- oder Nierensteinen gehört – etwas weniger bekannt, aber nicht minder selten, sind die so genannten „Speichelsteine“ (Fachbegriff „Siaolithen“), die sich in den großen Speicheldrüsen im Mundraum bilden und große Schmerzen verursachen können.
Heute nehmen wir das Auftreten und die Behandlung von Speichelsteinen einmal genauer unter die Lupe.
In unserem Mund befinden sich eine Vielzahl an Speicheldrüsen, die zweipaarig angeordnet sind – die Ohrspeicheldrüsen, die Unterzungenspeicheldrüsen, die Unterkieferspeicheldrüsen sowie viele kleine Drüsen, die in der Zunge sitzen. Bilden sich Speichelsteine, sind diese in den großen Speicheldrüsen angesiedelt. Dabei sind Ohr- und Unterkieferspeicheldrüse am häufigsten betroffen.
Speichelsteine treten vorwiegend im mittleren Alter auf, bei Männern häufiger als bei Frauen. Die Speichelsteine wachsen sehr langsam, rund 1 mm pro Jahr. Deshalb dauert es auch meist lange, bis man deren Vorhandensein bemerkt – nämlich erst dann, wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben und einen entsprechenden Druck auf die Speicheldrüsen ausüben.
Speichelsteine bestehen aus organischen als auch aus anorganischen Bestandteilen, das ist der Zusammensetzung des menschlichen Speichels geschuldet, der unter anderem natürliches Calcium und Fluorid enthält.
Die Faktoren für das Auftreten von Speichelsteine sind genauso vielfältig, wie die Symptome.
Ist der Speichelfluss vermindert, etwa weil die Flüssigkeitszufuhr nicht ausreichend ist, durch Krankheit oder Einnahme von Medikamenten, begünstigt dies die Entstehung der Steine.
Die Speichelsteine, die zunächst Kristallisationskerne bilden, setzen sich an den Ausgängen der Speicheldrüsen fest und vergrößern sich im Zeitablauf. Die Ausgänge der Speicheldrüsen sind sehr eng, sodass die Ablagerungen nicht mehr abfließen können und die Bildung der Steine fortschreitet.
Das Vorhandensein von Bakterien und Viren kann ebenfalls für Speichelsteine sorgen.
Solange die Steine noch klein sind, verursachen sie in der Regel noch keine Beschwerden – sie wachsen pro Jahr nur ganz wenig, sodass sie beim Auftreten der Symptome bereits eine gewisse Größe aufweisen. Dann treten entzündliche Schwellungen im Bereich der Speicheldrüsen auf, die insbesondere beim Essen schmerzhaft sind.
Fieber, eine generelle Abgeschlagenheit und Druckempfindlichkeit sind ebenfalls häufige Symptome.
Wichtig ist, dass die Entzündung zeitnah behandelt wird – der Gang zum (Zahn-)Arzt ist also unumgänglich, um die Speichelsteine in den Griff zu bekommen.
In unseren vorigen Blogartikeln haben wir bereits ausführlich zum Thema „Speicheldrüsenentzündung“ berichtet. Die Diagnose und Behandlungsmaßnahmen von Steinen in den Speicheldrüsen sind der einer Speicheldrüsenentzündung sehr ähnlich.
Mittels bildgebender Verfahren (Röntgen, Ultraschall, MRT, CT) wird der Arzt das Vorhandensein der Speichelsteine feststellen. Anschließend wird zunächst versucht, diese durch konservative Therapiemaßnahmen (Anregung des Speichelflusses, Massagen, etc.) in den Griff zu kriegen. Bringt dies keinen Erfolg, wird ein kleiner operativer Eingriff notwendig.
Das Auftreten von Speichelsteinen in den Munddrüsen ist schmerzhaft und bedarf schnellstmöglich einer Behandlung. Vorbeugen kann, wer mindestens 1.5 bis 2 Liter pro Tag trinkt und auf eine ausreichende Mundhygiene achtet.
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