Manchmal produziert unser Körper zu viel Speichel.
Das kann für die Betroffenen zu unangenehmen Situationen führen. Was man gegen vermehrten Speichelfluss tun kann und welche Ursachen den vermehrten Speichelfluss auslösen, wollen wir im Folgenden näher betrachten.
Der medizinische Begriff für vermehrten Speichelfluss heißt „Sialorrhö“. Fast jeder von uns war schon einmal davon betroffen. Meist ist eine Sialorrhö von kurzer Dauer, sie kann z.B. eine Nebenwirkung der Einnahme verschiedener Medikamente sein. Ein gesunder Erwachsener produziert ca. 0,7 – 1,5 Liter Speichel täglich. Etwa 90% des Speichels wird in den drei großen paarig angelegten Kopfspeicheldrüsen: Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis), Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) und Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) produziert. Die Konsistenz ist nicht immer gleich, Speichel kann wässrig oder viskos im Mund auftreten. Von einer Sialorrhö ist dann die Rede, wenn der Speichel übermäßig produziert wird und nicht ausreichend abfließen kann.
Neben Medikamenten, können auch andere Faktoren eine Silarrhö auslösen. Häufig sind Schwangere, vor allem im zweiten bis vierten Monat, von übermäßiger Speichelproduktion betroffen.
Ebenso können saure Speisen, appetitanregende Reize oder Erregung zu einer vorübergehenden Silarrhö führen. Auch Übelkeit und Fremdkörper im Rachen lassen die Produktion der Sekretmenge kurzzeitig ansteigen. Dauert die Überproduktion über einen längeren Zeitraum an, so sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn übermäßiger Speichelfluss kann durchaus auch ein Symptom ernstzunehmender neurologischer Störrungen sein, z.B. Morbus Parkinson oder amyotropher Lateralsklerose. Es handelt sich also keinesfalls um ein Symptom, das unterschätzt werden sollte.
Bevor man mit der Behandlung beginnen kann, muss die Grunderkrankung und die Ursache des vermehrten Speichelflusses geklärt werden. Es gibt verschiedene Arzneistoffe, die dann zur Bekämpfung der Sialrrhö eingesetzt werden könne, z.B. Atropin- oder Scopolamin-Derivate. Die Medikamente können in Form von Tropfen oder Tablettenform eingenommen werden.
Neben der medikamentösen Therapie stehen Bestrahlung, Akupunktur, Verhaltensmodifikation, Logopädie, Physiotherapie und letztlich chirurgische Maßnahmen zur Verfügung. Entscheidend für die richtige Behandlung ist das Erkennen der jeweiligen Grunderkrankung, welche die Symptome auslöst.
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Quelle Beitragsbild: © Pressmaster – Mouth checkup – Item ID: 360350 – http://photodune.net/item/mouth-checkup/360350
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