Laut der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) sind 52% aller jungen Erwachsenen von Parodontitis betroffen – und müssen im schlimmsten Fall damit rechnen, eine Form des Zahnersatzes zu benötigen.
Erschreckend ist für viele dabei aber nicht die Aussicht auf die bevorstehende Behandlung, sondern vor allem die damit verbundenen Kosten. Mit den richtigen Vorsorgemaßnahmen kann diese Angst jedoch verringert werden. Neben der nötigen Zahnpflege und regelmäßigen Besuchen beim Zahnarzt ist hiermit auch die finanzielle Vorsorge gemeint: in Form einer Zahnzusatzversicherung.
Warum kann es sich lohnen, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen?
In vielen Bereichen der zahnmedizinischen Behandlung, etwa wenn Kronen, Brücken oder Implantate benötigt werden, übernehmen gesetzliche Krankenkassen nur einen geringen Anteil der Kosten. Laut einem Bericht von Stiftung Warentest bedeutet das derzeit beispielsweise, dass im Fall eines Implantats, das 3000 Euro kostet, nur 387 Euro von der Krankenkasse gezahlt werden. Für den Restbetrag muss der Patient selbst aufkommen – und das kann zu einer großen finanziellen Belastung werden. Eine Zahnzusatzversicherung kann in diesem Fall helfen, die Kosten zusätzlich zu verringern.
Kriterien bei der Auswahl der Versicherung
Die Zahl der Zahnzusatzversicherungen, die derzeit angeboten werden, ist jedoch sehr hoch, das Angebot eher unübersichtlich. Es empfiehlt sich deshalb, bereits vorab zu überlegen, auf welche Aspekte man in dem individuellen Fall Wert legt und welche Vorteile man sich erhofft.
Einige solcher Kriterien können beispielsweise die folgenden sein:
- Welche Behandlungen werden von der Versicherung abgedeckt? Bereits hier gibt es große Unterschiede. Während manche Versicherungen nur ein Minimum an Kosten übernehmen, zahlen andere auch Zusatzleistungen wie professionelle Zahnreinigung, bei der Prophylaxe oder in dem Bereich der Kieferorthopädie für Kinder und Jugendliche. Genau nachschauen und vergleichen kann sich also durchaus lohnen.
- Wie hoch ist der Eigenanteil, der zusätzlich aufgebracht werden muss/Was bezahlt die Versicherung? In den meisten Fällen übernimmt auch eine Zahnzusatzversicherung nicht die gesamten Kosten für Zahnersatz, sondern nur einen bestimmten Prozentsatz davon. Worauf sich aber der Prozentsatz letztendlich bezieht (etwa auf den Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse oder den gesamten Rechnungsbetrag), kann stark variieren. Deshalb am besten vorher genau informieren!
- Inwiefern ermöglicht der Anbieter, die Versicherung auf die individuelle Situation des Patienten anzupassen? Natürlich sollte die jeweilige Zahnzusatzversicherung auch den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Wenn man für Behandlungsmöglichkeiten, die man selbst nicht in Anspruch nehmen kann, mehr bezahlt und dafür bei akuten Problemen keine Unterstützung erwarten kann, hat eindeutig die falsche Entscheidung getroffen. Da die zahnmedizinischen Probleme jedoch immer sehr individuell auftreten können, ist es besonders gut, wenn die Versicherung relativ flexibel auf die jeweilige Situation abgestimmt werden kann.
- Wie lange muss der Patient nach Abschluss des Vertrags warten, bis er die Leistungen der Zahnzusatzversicherung in Anspruch nehmen kann? Sind diese Leistungen gestaffelt und erbringen erst nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne Vorteile? Die Zahnzusatzversicherung muss abgeschlossen sein, bevor der Zahnarzt ein Problem diagnostiziert. Hat der Arzt einmal eine Behandlungsempfehlung angesprochen, kann die Versicherung nicht mehr nachträglich abgeschlossen werden bzw. wird diese die Kosten in diesem Fall nicht mehr übernehmen. Doch auch wenn bereits vor dem Auftreten erster Problemen eine Zahnzusatzversicherung vorhanden ist, können teilweise erst mehrere Monate nach Abschluss Leistungen in Anspruch genommen werden. In manchen Fällen sind die Leistungen außerdem gestaffelt und abhängig davon, wie lange man bereits in die Versicherung einzahlt.
Fällt es einem schwer, diese Fragen für sich selbst zu beantworten, können auch beispielsweise Seiten von Stiftung Warentest oder der Bundesärztekammer zusätzliche Informationen liefern oder gar Entscheidungshilfen sein.
Fazit
Zahnzusatzversicherungen bieten neben Leistungen in Bezug auf Zahnersatz teilweise auch noch hilfreiche Zusatzleistungen in Bereichen wie Vorsorge oder Kieferorthopädie. Sich rechtzeitig zu informieren, bevor solche Themen akut werden, kann sich also durchaus lohnen. Und mit dem Wissen, welche Möglichkeiten der individuelle Tarif bietet, kann dann auch zukünftig ganz ohne Angst auf dem Behandlungsstuhl Platz genommen werden.
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